Die Auswahl der signifikanten Spektrenbereiche stellt den schwierigsten
Schritt einer Kalibrierung dar. Benutzer wählen häufig zu viele Spektrenbereiche
und dies verringert folglich die Qualität des resultierenden Modells.
Der Assistent unterstützt den Benutzer daher bei der Wahl des optimalen
Spektrenbereichs und der Erstellung eines guten Modells.
Die Bereichswahl/Datenextraktion ist je nach gewähltem Kalibrierungsmodell
unterschiedlich. Schritt 5 des Assistenten zeigt die zum gewählten Modell
passende Methode. Folgende Methoden sind verfügbar:
Datenextraktion
- Univariates Modell
Bereichswahl - PLS
Modelle
Bereichswahl - MLR
Modelle
Die drei unterschiedlichen Methoden werden im folgenden Abschnitt erklärt.
Die Wahl des Spektrenbereichs für das PLS-Modell muß nicht so hohen
Anforderungen genügen wie der des MLR-Modells. Der Algorithmus findet
die optimalen Spektrenbereiche durch Iteration automatisch. Im Gegensatz
zur MLR-Methode beginnt die Spektrenbereichsauswahl mit einem breiten
Bereich und wird durch nachfolgende Neuberechnung des Modells verfeinert.
Standardmäßig wird der gesamte Spektrenbereich ausgewählt:
Bearbeiten des Spektrenbereichs
Zur Einschränkung des Spektrenbereichs muß die Checkbox "Gesamten
Bereich berücksichtigen" deaktiviert werden. Eine Tabelle mit Spektrenbereichen
und eine Standardauswahl werden im Dialog angezeigt. Der gewünschte Spektrenbereich
kann grafisch oder durch direkte Eingabe von numerischen Werten in die
Tabelle angepaßt werden.
Das Beispiel oben zeigt einen manuell ausgewählten Bereich zwischen
1500 1/cm und 1800 1/cm.
MLR ist ein sehr empfindliches Kalibrierungsmodell, das zuverlässige
Ergebnisse liefert wenn die Parameter genau eingestellt werden. Es stehen
zu diesem Zweck verschiedene, sehr zeitaufwendige automatische Algorithmen
zur Verfügung, die besten Ergebnisse erhält man aber durch manuelle Wahl
der Spektrenbereiche.
Der Assistent unterstützt den Benutzer während der Auswahl des Spektrenbereichs
durch einen interaktiven Prozeß der einer Kreuzkorrelation zwischen Bereichen
mit hoher Korrelation sehr ähnlich ist. Anfänglich schlägt die Software
den optimalen und am höchsten korrelierten Spektrenbereich vor. Nach einer
Feinabstimmung durch den Benutzer wird der nächste Bereich vorgeschlagen.
Diese Schritte werden wiederholt bis keine Kreuzkorrelation mehr detektiert
wird .
Dieses Vorgehen hindert den Benutzer an einer Überbewertung des Kalibrierungsmodells
oder an der Wahl nicht korrelierter Spektrenbereiche. Die Spektrenbereiche
sind sehr schmal und können sehr genau anhand der Qualität der Spektrendaten
definiert werden.
Der entsprechende Dialog sieht folgendermassen aus:
Inhalt
In der Datenansicht werden, wie bereits zuvor beschrieben, das Durchschnittsspektrum
(rote Linie), der Standardabweichungssaum (hellroter Bereich) und das
Korrelationsspektrum (grüne Linie) angezeigt. Zusätzlich wird der anfänglich
von der Software vorgeschlagene Spektrenbereich als vertikales hellblaues
Rechteck angezeigt (im oberen Bild bei ca. 1550 Wellenzahlen).
In der Tabelle darunter werden die Details des vorgeschlagenen Bereichs
angezeigt.
Der Benutzer muß nun die genaue Position des Bereichs abstimmen um mit
der gewünschten Peakposition optimal übereinzustimmen. Zu diesem Zweck
sollte der Benutzer in den betreffenden Bereich hineinzoomen:
Die Mitte des gewählten Spektrenbereichs wird durch ein vertikale rote
Linie markiert. Der Anfang und das Ende des Bereichs sind durch kleine
blaue Quadrate verdeutlicht. Alle Objekte (der Spektrenbereich, Start-
und Endmarker) können durch Drag&Drop mit der linken
Maustastebewegt
und an die gewünschte Position gebracht werden.
Alternativ können die genauen Zahlenwerte in die entsprechenden Felder
der Tabelle in der unteren Hälfte des Dialogs eingegeben werden.
Automatischer Vorschlag eines Spektrenbereichs!
Die Software schlägt immer einen symmetrischen
Spektrenbereich mit einer absoluten Größe von fünf Datenpunkten vor. Der
Benutzer kann die Zahl der Datenpunkte und die Größe des Bereichs auch
asymmetrisch wählen. Dies hängt stark von den Peakanforderungen ab.
Nach angemessener Anpassung des ersten Spektrenbereichs, kann ein weiterer
Bereich durch einen Klick auf den ButtonNeuer
Bereich hinzugefügt werden.
Der nächste Bereich wird automatisch vorgeschlagen und das Korrelationsspektrum
entsprechend aktualisiert. Die Steigung des Korrelationsspektrums ändert
sich, da bereits ausgewählte Bereiche nicht länger in der Berechnung berücksichtigt
werden. Das aktuelle Korrelationsspektrum unterstützt den Benutzer bei
der Auswahl des nächsten signifikanten Bereichs und verhindert auch die
Auswahl von kreuzkorrelierten Bereichen.
Der neue Bereich wird als hellblaues Rechteck angezeigt, der vorherige
Bereich erscheint jetzt in hellgrüner Farbe.
Wiederum kann die Position und Größe des Spektrenbereichs durch den
Benutzer geändert werden.
Bearbeiten des zuvor gewählten Bereichs!
Sollte ein zuvor gewählter Bereich modifziert
werden, dann unterbricht der Arbeitsfluss. In diesem Fall werden alle
nachfolgenden Bereiche gelöscht und es werden neue Bereiche vorgeschlagen!
Der Benutzer kann eine beliebige Zahl an Spektrenbereichen hinzufügen,
zu viele Bereiche führen aber zur Überbewertung des Modells. In diesem
Fall verringern Kreuzkorrelationen die Qualität des Ergebnisses. Die Software
warnt den Benutzer automatisch wenn diese Grenze erreicht ist.
Die Warngrenze ist ein Prozentwert und kann direkt in die Überbewertungs-Schwellwert
Textbox eingegeben werden.
Nach Bestätigung der Warnung durch Klicken auf den OK Button, wird der neue Spektrenbereich
trotzdem hinzugefügt. Dem Benutzer
wird so die endgültige Entscheidung überlassen. Der Bereich sollte aber
wieder gelöscht werden um die Integrität des Modells zu gewährleisten.
Wählen Sie den
Bereich entweder in der Datenansicht
oder in der Spektrenbereichstabelle
aus.
Drücken Sie die Entf-Taste um den Bereich zu löschen.
Nur der letzte / aktuelle Bereich sollte gelöscht werden.
Kann ein früher gewählter Bereich gelöscht
werden?
Sollte
ein zuvor gewählter Bereich gelöscht werden, dann bricht der Arbeitsablauf
zusammen. In diesem Fall müssen alle nachfolgenden Bereiche gelöscht werden
um eine Überbewertung oder Fehlinterpretation zu vermeiden.
Wird in der Kalibrierung die manuelle Rauschkorrektur verwendet, ergeben
sich geringe Unterschiede in der Spektrenbereichsauswahl. Bei aktivierter
Checkbox Manuelle Rauschkorrektur
sieht der Auswahlprozeß folgendermassen aus:
Wiederum wird von der Software ein Spektrenbereich für die Kalibrierung
vorgeschlagen (vertikale rote Linie mit blauem Rand). Zusätzlich wird
ein weiterer Bereich für Basislinienkorrektur vorgegeben (vertikale rote
Linie mit gelbem Rand). Beide Bereiche können auch hier vom Benutzer editiert
werden. Im Idealfall sollte der Bereich für die Ruaschkorrektur in einem
nicht korrelierten Spektrenbereich mit ähnlichem Hintergrundrauschen wie
der Kalibrierbereich liegen. Generell sollten zur Rauschkorrektur Bereiche
in der Nähe des gewählten Kalibrierbereichs gewählt werden.
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